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Sozial
Reparieren statt Wegwerfen: Das Reparaturcafé Saarlouis gibt alten Geräten eine zweite Chance

Eine Werkstatt mit Herz – und Humor

Harald Schmitt ist Elektriker, Handwerker, Tüftler, Detektiv und Spürnase. Er hat den Ehrgeiz, Fehler zu finden und zu beheben und Geräten, die gerade ihren Dienst versagen, einen neuen Sinn zu geben. Das hat er mit allen 24 Tüftel-Profis gemein, die im Reparaturcafé in Saarlouis-Roden einmal im Monat ihre Werkstatt aufbauen.

Wo Staubsauger und Kuckucksuhren geheilt werden

Es geht zu, wie beim Arzt. Die Patient*innen sind Staubsauger, Radios, Nähmaschinen oder Kuckucksuhren. Man meldet sie an, setzt sich ins Wartezimmer, genießt einen kostenlosen Kaffee und lässt die Tüftler ran. Die sind zumeist pensionierte Profis verschiedenster Handwerke und lieben es, den alten Dingen wieder Leben einzuhauchen. Da wird aufgeschraubt, geölt, geputzt, gemessen und geflucht. Denn nicht immer ist es einfach. „Manchmal nehmen wir auch etwas mit nach Hause, weil wir es wissen wollen“, sagt Schmitt.

Kostenlose Hilfe mit Herz – und einem Spendenschwein

Das Reparaturcafé wird betrieben von der AWO Saarlouis, der Pfarrei Heilige Familie, dem Caritasverband Saar-Hochwald, dem THW und der Familien-Bildungsstätte. Der AWO-Kreisvorsitzende Hans Martin ist an der Anmeldung, er nimmt die Probleme zu Protokoll und sorgt dafür, dass die Geräte den passenden Spezialisten finden. Vor ihm steht ein Spendenschwein: „Da kann man was reinwerfen, muss es aber nicht“, sagt der AWO-Vorsitzende.

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Darum finden wir das großartig

Weil das Reparaturcafé ein echtes Vorbild für gelebte Nachhaltigkeit ist. Und weil es zeigt, wie viel Wissen, Engagement und Herzblut in Ehrenamt und Nachbarschaft stecken. Hier wird nicht nur geschraubt, geölt und geflucht – sondern auch geholfen, gelacht und vernetzt.

So hat die GlücksSpirale unterstützt

Das Reparaturcafé wird von der AWO Saarlouis gemeinsam mit der Pfarrei Heilige Familie, dem Caritasverband Saar-Hochwald, dem THW und der Familien-Bildungsstätte betrieben – und durch die GlücksSpirale ermöglicht. Ohne die Förderung der Rentenlotterie wäre dieses langjährige Projekt nicht denkbar.

Mehr als Technik: Geschichten, Gemeinschaft, Nachhaltigkeit

Seit 16 Jahren ist das Reparaturcafé eine feste Institution. Jeden dritten Samstag zwischen 10 und 12 Uhr stehen die Türen offen. Wer ein defektes Gerät mitbringt, bekommt nicht nur fachkundige Hilfe, sondern auch einen Kaffee – und vielleicht eine gute Anekdote dazu.

Wie die von der jahrzehntealten Pfanne, deren Schrauben unter einer dicken Fettschicht verschwanden. Oder vom Staubsauger, der gar nicht kaputt war, sondern einfach nur verstopft. Rund 140 Geräte werden pro Jahr wieder fit gemacht – von Menschen, die mit Herz und Humor zeigen: Reparieren ist besser als wegwerfen.

Zusatzinfo

Das Reparaturcafé lebt vom Engagement vieler Helfer – und vom Mut der Besucher, ihrem Toaster, Staubsauger oder der Kuckucksuhr noch eine zweite Chance zu geben.

Bilder © BeckerBredel