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Barocker Prachtbau: Halbes Schloss Langenleuba-Niederhain erhält Förderung

Seit Jahren stand das „Halbe Schloss“ in Langenleuba-Niederhain auf der Liste der 16 gefährdetsten Schlösser Thüringens. Seit 2022 gilt es als „gesichert“ und konnte vor dem Einsturz bewahrt werden. Dennoch sind weitere Anstrengungen notwendig, um die kostbare Substanz des Schlosses zu bewahren. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert mit Erträgen der GlücksSpirale und zahlreichen Spenden dieses barocke Juwel mit 30.000 Euro. Diese finanzielle Unterstützung ermöglicht die dringend benötigten Erhaltungsmaßnahmen.

Die symbolische Vertragsübergabe für die Erstellung einer Musterachse im Mittelrisalit des Halben Schlosses erfolgte kürzlich bei einem Pressetermin vor Ort. Martin Burkhardt vom Ortskuratorium Leipzig der DSD überreichte den Fördervertrag an Architekt Philipp Hesse. Dieses Denkmal gehört nun zu den über 530 Objekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen unterstützen konnte.

Martin Burkhardt vom Ortskuratorium Leipzig der DSD (2. v. r.) überbringt mit Jens Ellmrich von LOTTO Thüringen (r.) den symbolischen Fördervertrag an das „Halbe Schloss“.

Das Halbe Schloss Langenleuba-Niederhain hat eine lange Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Ursprünglich als „Grenzfeste“ beschrieben, handelte es sich um eine Wasserburg mit einem vorgelagerten Wirtschaftshof. Im Jahr 1707 erhielt Johann von Kuntsch das Lehen Langenleuba-Niederhain und ließ wahrscheinlich kurz darauf das heutige Schloss erbauen. Zwischen 1708 und 1711 wurde das Schloss als vollständiger barocker Neubau errichtet. Die Architektur des Schlosses mit seinen 121 Außenfenstern in 18 Fensterachsen auf den Längsseiten und 9 Fensterachsen auf den kürzeren Seiten folgt wahrscheinlich den Entwürfen des Ratsbaumeisters Johann Gregor Fuchs aus Leipzig. Die stilistische Gestaltung zeigt Einflüsse des Louis XIV, der Regence und der italienischen Spätrenaissance. Zum Zeitpunkt seiner Planung und Errichtung galt das Schloss als hochmodern und wies Parallelen zur niederländischen Architektur auf. Nach dem Tod von Johann von Kuntsch wurde das Schloss 1714 in ein Familienfideikommiss überführt. Im Jahr 1838 wurde der südliche Flügel des Schlosses abgerissen und das Schloss umgebaut. Es diente zu verschiedenen Zeiten als Bildungseinrichtung, Vereinsnutzung und Wohngebäude. Heute präsentiert sich das Halbe Schloss als dreiflügelige Anlage um einen rechteckigen Innenhof und zeigt eine eindrucksvolle Fassadengestaltung, insbesondere an der Ostseite mit einem kunstvoll verzierten Portal und figürlichen Darstellungen.

Die Architektur des Schlosses mit ihren zahlreichen Fenstern und stilistischen Einflüssen aus verschiedenen Epochen ist beeindruckend. Doch die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen, und daher sind umfassende Maßnahmen zur Erhaltung und Restaurierung erforderlich.

Das Halbe Schloss Langenleuba-Niederhain ist nicht nur ein historisches Juwel, sondern auch ein wichtiger Teil der regionalen Geschichte. Mit der Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird dieses kulturelle Erbe bewahrt und für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Die Rettung dieses Schlosses ist ein bemerkenswertes Beispiel dafür, wie gemeinsame Anstrengungen und finanzielle Unterstützung historische Schätze für die Zukunft bewahren können.

 

Bilder // © Halbes Schloss Langenleuba-Niederhain e.V.

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