Mithilfe von Mitteln der Lotterie GlücksSpirale unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Instandsetzung der Dachflächen und die Verschieferung des Westgiebels der Alten Kapelle in Steffenberg-Niedereisenhausen im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Für die Maßnahmen stehen auch Mittel aus dem Dorferneuerungsprogramm und des Landesamtes für Denkmalpflege zur Verfügung.
Darum finden wir das großartig
Mitten im hessischen Steffenberg-Niedereisenhausen steht sie: die Alte Kapelle – ein geschichtsträchtiges Kleinod aus dem Mittelalter, das nicht nur spiritueller Ort, sondern auch kultureller Mittelpunkt im Dorfleben ist. Ob Konzert, Vortrag oder Filmabend – hier wird Gemeinschaft gelebt. Umso wichtiger ist es, das denkmalgeschützte Gebäude für kommende Generationen zu erhalten.
So hat die GlücksSpirale unterstützt
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt dank der GlücksSpirale eine Förderung für die Instandsetzung der Dachflächen und die Verschieferung des Westgiebels bereit. Damit trägt sie dazu bei, das marode Dach zu sichern, Feuchtigkeitsschäden zu beheben und die historische Kapelle wetterfest zu machen – für mehr Schutz, Substanz und Zukunft.
Vermutlich im späten 12. oder 13. Jahrhundert wurde in Niedereisenhausen, wohl wegen der Nähe zur Furt über die Perf als einem Straßenknotenpunkt, eine Kapelle errichtet. Heute liegt die im Kern mittelalterliche kleine Saalkirche zentral im Ort. Vom mittelalterlichen Vorgänger stammt vermutlich ihr hohes, aus Bruchstein erbautes Erdgeschoss. Darüber wurde in der Mitte des 17. Jahrhunderts nach einem schweren Hagel- oder Unwetterschaden ein kräftiges Fachwerkgeschoss aufgebaut, das quadratische Gefache, teilweise mit Andreaskreuzen, Gitterwerk oder Streben prägen. Den ursprünglich im Westen befindlichen Eingang versetzte man im 19. Jahrhundert auf die Südseite. Ein verschiefertes Walmdach mit einem achteckigen Dachreiter deckt den Bau. Ein Vorbau mit Pultdach auf der Südseite bildet den Zugang zu den Emporen.
Im Inneren haben sich teils doppelstöckige Emporen, eine barocke Kanzel aus dem Jahr 1730, historische Bänke und ein mittelalterlicher Altar erhalten. Eine Glocke stammt aus dem 17. und das Uhrwerk aus dem 18. Jahrhundert.
Bis zu dessen Ende wurden in der Kapelle im Jahr wenigstens vier Gottesdienste abgehalten. Dann feierte man nur noch am Sonntag Trinitatis und zur Erinnerung an den Hagelsturm 1639 am Jakobustag Gottesdienste.
Die Alte Kapelle weist an der Fachwerkausfachung und an der Fachwerkkonstruktion Schäden auf, insbesondere an der Westwand, der Wetterseite. Durch die undichte Dachdeckung ist Nässe in den Dachstuhl eingedrungen und hat Konstruktion, Decke, Wandfassungen, Putze und Raumfassungen geschädigt. Auch hat sich Schwamm gebildet.
Vor den anstehenden Arbeiten hat man eine restauratorische Voruntersuchung und eine Bauforschung durchgeführt. Nunmehr stehen die Verschieferung des Westgiebels, die Instandsetzung der Dachflächen, die Reparatur der Fassade und die Queraussteifung an. Die Maßnahmen sind dringend notwendig und werden von den Fachämtern eng begleitet.
1981 rettete der Förderkreis Alte Kirche durch Ankauf von der politischen Gemeinde die gefährdete Kapelle, die teilweise instandgesetzt wurde und seither kulturell genutzt wird. Neben den Kulturveranstaltungen des Förderkreises organisiert auch der Verein Dorf (er)leben ein Programm mit Kino, Vorträgen und Konzerten. Angestrebt wird derzeit eine erneute Übernahme der Kirche durch die politische Gemeinde mit einem Nutzungs- und Unterhaltungsvertrag, sodass die Kapelle weiterhin genutzt und gepflegt bleibt.




