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Denkmal
Gesamtsanierung der Trauerhalle: Ein Herzensprojekt in Lüneburg

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) setzt sich erneut gemeinsam mit der GlücksSpirale für den Erhalt eines bedeutenden Denkmals ein. Im Rahmen der umfassenden Sanierung der Trauerhalle auf dem Jüdischen Friedhof in Lüneburg stellt die DSD eine großzügige Fördersumme für die Rohbau- und Dachdeckerarbeiten bereit. Die symbolische Übergabe des Fördervertrags erfolgte bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, dem 8. Juni 2023, um 12.45 Uhr.

Darum finden wir das großartig

Weil Erinnerung Raum braucht – und Würde. Die Trauerhalle auf dem Jüdischen Friedhof in Lüneburg ist ein stiller Zeitzeuge der Geschichte, der lange in Vergessenheit geraten war. Jetzt bekommt sie ihre Stimme zurück: als Denkmal jüdischer Kultur, als Ort des Gedenkens und als Mahnung an dunkle Kapitel unserer Vergangenheit. Ihre behutsame Restaurierung ist ein starkes Zeichen für Respekt, Dialog und gemeinsames Erinnern.

So hat die GlücksSpirale unterstützt

Mit 40.000 Euro unter anderem aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale ermöglichte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Sanierung der Rohbau- und Dachdeckerarbeiten an der historischen Trauerhalle. So wird nicht nur ein denkmalgeschütztes Gebäude erhalten, sondern auch ein Ort geschaffen, der für Aufklärung, Begegnung und Versöhnung steht.

Professor Dr. Paul Georg Lankisch, Ortskurator Lüneburg der DSD, überreichte den symbolischen Fördervertrag in Anwesenheit von Asmus Weber von LOTTO Niedersachsen an Professor Dr. Christoph Dohmen, stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lüneburg e. V. Die Trauerhalle ist eines der über 490 Denkmäler in Niedersachsen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden, Treuhandstiftungen und der Mittel der Lotterie GlücksSpirale fördern konnte.

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Bei der Übergabe des symbolischen Förderbetrages: (v. l.) Hans-Christian Schimmel, Heiner Henschel, Prof. Dr. Paul Gerorg Lankisch, Prof. Dr. Christoph Dohmen und Gerd Oldenburg

Der kleine jüdische Friedhof, auf dem sich die Trauerhalle befindet, liegt in der Nähe des Zentralfriedhofs südöstlich der Lüneburger Innenstadt. Seine Ursprünge reichen bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück, mit der ersten Bestattung im Jahr 1827 und der letzten im Jahr 1939. Ein bemerkenswerter historischer Ort, der die Geschichte und Kultur der jüdischen Gemeinde in Lüneburg widerspiegelt.

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Die Trauerhalle selbst wurde 1912 nach Plänen des renommierten Architekten und Bauhistorikers Franz Krüger erbaut. Sie ist ein kleiner Backsteinbau mit einem steilen Satteldach und zeichnet sich durch ihre schlichte Eleganz aus. Während der dunklen Zeiten des Dritten Reiches wurden hier jedoch Fenster vermauert und der Davidstern zerstört. Noch tragischer ist die Tatsache, dass 14 Grabsteine, die heute auf dem Friedhof stehen, einst als Fundamentsteine für ein Gebäude des Reichsarbeitsdienstes missbraucht wurden. Erst beim Abriss des Gebäudes im Jahr 1967 wurden sie wiederentdeckt und an ihren ursprünglichen Platz zurückgebracht.

Die Restaurierung der Trauerhalle zielt darauf ab, ihre ursprüngliche Gestalt wiederherzustellen und einen Ort des Erinnerns, des Lernens und der Begegnung zu schaffen. Dank der großzügigen Unterstützung der DSD und der GlücksSpirale wird dieses bedeutende Denkmal seine historische Bedeutung und Würde bewahren und zugleich Raum für Bildung und Dialog bieten.

Bilder © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Heiner Henschke; LOTTO Niedersachsen