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Denkmal
Restaurierungsmaßnahmen an der Schallenburg

Bei einem Pressetermin vor Ort überreichte Michael Vangerow, Ortskurator Bonn der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale an Denkmalbesitzerin Dr. Rita Lennartz einen symbolischen Fördervertrag für Restaurierungsmaßnahmen am Süd- und Ostflügel der Vorburg der Schallenburg in Schwadorf bei Brühl. Die Schallenburg ist seit dem vergangenen Jahr eines der über 600 Objekte, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Darum finden wir das großartig

Die Schallenburg in Schwadorf ist nicht nur ein stiller Zeitzeuge rheinischer Geschichte, sondern auch ein Ort, an dem die bewegte Vergangenheit einer ganzen Region lebendig bleibt. Ihre barocke Vorburg mit Fachwerkbauten des 18. und 19. Jahrhunderts gehört untrennbar zum Ensemble – ein kulturhistorisches Erbe, das Identität stiftet und heute wieder mit neuem Leben gefüllt werden kann.

So hat die GlücksSpirale unterstützt

Für die Restaurierung des Süd- und Ostflügels der Vorburg stellte die GlücksSpirale über die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 60.000 Euro zur Verfügung. Damit wird sichergestellt, dass die denkmalgeschützte Anlage als prägendes Kulturgut erhalten bleibt – und die Geschichte der Schallenburg auch künftige Generationen begeistern kann.

Die Schallenburg mit ihrer Vorburg befindet sich am Ortsrand von Schwadorf, dem südlichsten Ortsteil der Stadt Brühl. Vermutlich im 15. Jahrhundert ließ die Familie Schall von Bell an der Stelle eines Vorgängerbaues die wasserumwehrte Burg errichten. Als Rittersitz besaß der Eigentümer einen Sitz im kurkölnischen Landtag. Da die Verbindung zur kurfürstlichen Verwaltung eng war, wurde beim Neubau von Schloss Augustusburg die zentrale Allee des barocken Parks auf die Schallenburg als point de vue angelegt. Im Zusammenhang mit den Arbeiten an der Augustusburg wurde auch die Schallenburg barock umgebaut. Das repräsentative Trachytportal, vergrößerte Fenster mit leicht auskragender Rahmung sowie der südliche Anbau stammen aus dieser Phase. Mit der Besetzung durch französische Revolutionstruppen und der Auflösung bisheriger Verwaltungsstrukturen ging der Rittersitz verloren und die Burg in bürgerlichen Besitz über. Für die nun überwiegende Wohnnutzung erfolgten Umbauten und die Translozierung der Vorburg von einer Insel vor der Burg auf das südliche Gelände hinter der Burg. Ein Landschaftspark wurde angelegt und die gotischen Türme um ein Laternengeschoss erhöht.

Das Ensemble zeigt sich als Doppelanlage mit Hauptburg auf einer Insel sowie einer Vorburginsel mit den Wirtschaftsbauten. Die Gräfte wird vom Dickopsbach gespeist. Die Hauptburg aus dem 15. Jahrhundert erhebt sich auf querrechteckigem Grundriss als zweigeschossiger, verputzter Backsteinbau mit Treppengiebeln und zwei sich gegenüberstehenden dreigeschossigen, runden Ecktürmen. Die dreiflügelige Vorburg auf einer separaten Insel besteht aus Fachwerkbauten des 18./19. Jahrhunderts, die sich zur Burg hin öffnen. Die beiden in Fachwerk erbauten West- und Ostflügel stehen parallel zueinander, sie verbindet der vermutlich später errichtete eingeschossige, massive verputzte Südflügel. Der Westflügel wird als Scheune, der zweigeschossige Ostflügel als Wohnhaus genutzt. Die Vorburg ist prägender, unverzichtbarer Bestandteil des Burgensembles.